Superman-Darsteller Henry Cavill gestand in einem Interview, dass er beinahe die Rolle seines Lebens verpasst hätte.

Text: Michi Cech

Jeder, der gerne zockt, kennt den Zustand, dass man alles herum vergisst. „Das erste Mal, als ich wegen der Rolle von Superman angerufen wurde, habe ich es verpasst. Ich spielte zu der Zeit „World of Warcraft“ und meine Prioritäten waren ganz klar definiert“, sagte Superman-Darsteller Henry Cavill in einer US-Show. „Ich befand mich in einem wichtigen Teil eines Dungeons und dann schaute ich herüber zum Telefon und sah dort Zack Snyders Namen.“ Später rief Cavill natürlich den berühmten Regisseur zurück und alles ging noch mal gut.

Aber auch heute noch ist Henry Cavill ein begeisterter Gamer und zeigte erst unlängst in einem Instagram-Video, wie er einen Gaming-PC selbst zusammenbastelte. Nicht nur, dass er selbst gerne Zeit mit Videospielen verbringt, er übernahm auch die Hauptrolle von Geralt in der Netflix-Serie „The Witcher“, zu dem auch ein gleichnamiges Computerspiel existiert.

Gameing Addiction

Auch andere Stars geben zu, dass sie vielleicht zu viel Zeit mit Computerspielen verbringen. So erzählte James Bond-Darsteller Daniel Craig einmal, dass er seine Zeit gut wählen muss, denn wenn seine Freundin die Spiele-Box sieht, dann sei es vorbei. Nur wenn sie übers Wochenende einmal weg sei, dann würde er für ein paar Stunden spielen.

Daniel-Craig

Auch in Mila Kunis Leben gab es eine Zeit, wo sie „World of Warcraftspielen konnte, ohne zu bemerken, wie die Stunden vergingen. Schließlich beschloss sie, das Spiel für ein Jahr überhaupt ganz aufzugeben, nachdem ihr klar wurde, wie viel Zeit das bei ihr beanspruchte.

Mila Kunis

Wenn das Spielen das Wichtigste wird

Zum Problem wird Computerspielen dann, wenn es für einen selbst so wichtig wird, dass man alles andere nur schnell erledigen will, um möglichst bald wieder spielen zu können. Das ist nicht nur eine Frage der Zeit, sondern wie sehr man seine Gedanken darauf fokussiert hat. So erzählt ein ehemals Gaming-Abhängiger, dass er nur für seine Eltern eine Stunde draußen spielte, um dann wieder eine Stunde zocken zu können. Aber man muss nicht gleich „spielsüchtig“ sein, um zu bemerken, dass einem zu viel Zeit vorm Bildschirm nicht immer guttut.

Anziehungskraft Computerspiel

Warum fasziniert es uns eigentlich so, in die virtuelle Welt einzutauchen? Für die Lust am Spielen ist das Belohnungssystem in unserem Gehirn verantwortlich. Dieses schüttet immer kleine Mengen an Dopamin aus, sogenannte Glücksbotenstoffe. Diese spürt man auch im real Life, wenn man etwas Positives erlebt, z.B. wenn man auf einem Berggipfel angekommen ist, ein Abenteuer erlebt oder eine gute Zeit mit Freunden hat. So motiviert uns unser Körper immer wieder, Dinge zu wiederholen, die gut für uns sind und die uns glücklich machen. Im normalen Leben sind diese Dinge aber meistens mit viel Zeit und einer gewissen Anstrengung verbunden und so hilft uns das Dopamin sozusagen, uns immer wieder zu solchen Dingen aufzuraffen.

Glück super komprimiert

Beim Computerspielen ist es nun so, dass unser internes Belohnungssystem in viel kürzerer Zeit viele hohe Dosen des Glückhormons abwirft. Du erlebst ja Abenteuer und Action in einer krass komprimierten Zeit, ohne dass sich dein Körper auch noch anstrengen muss. So ist es klar, dass sich dein Körper sehr schnell an diese Art gewöhnt und sich denkt, warum anstrengen, wenn’s einfach auch geht? Das erklärt, warum das echte Leben rundherum immer weniger interessant wird. Wenn man dann ein Spiel beendet oder verliert, wird das Belohnungssystem blockiert. Die Glücksbotenstoffe werden nicht mehr ausgeschüttet. Um nun die schönen Gefühle nicht zu verlieren, möchte man immer weiterspielen.

Tipps für einen guten Umgang mit Computerspielen

#1

Finde heraus, wie sehr deine Gedanken ums Zocken kreisen. Wie geht’s dir, wenn du einen Tag lang nicht spielst?

#2

Überprüfe dein Glückslevel danach, wenn du einige Stunden lang beim Computerspielen warst, im Gegensatz dazu wenn du dich aufgerafft hast, genauso lang draußen in der Natur etwas zu unternehmen.

#3

Mach dir bewusst, dass du mit jeder Stunde Zocken deinen Körper mit unreal leichten Glücksbelohnungen fütterst, an die er sich gewöhnt. Darum ist eine Zeitbegrenzung echt notwendig. Aber das funktioniert nur, wenn du verstehst, warum, und du dich dafür selbst entscheidest.

#4

Überlege für dich, wie du dein Leben gestalten möchtest. Du hast nur eine einzige mentale Festplatte und du entscheidest, was da abläuft.

#5

Gib Gott die Priorität in deinem Herzen. Bist du mit deinem Herzen bei Gott? Gibt es diesen Raum in dir drinnen, wo Gott wirklich Platz hat? Die größte Realität ist, dass du einen Schöpfer hast, der dich für Herrlichkeit und Schönheit gemacht hat.

#6

Wenn du spürst, dass das Zocken zu viel Raum bei dir einnimmt und du nicht allein etwas verändern kannst, sprich mit anderen darüber, dass du etwas ändern willst. Das können Freunde sein, Eltern oder auch ein geistlicher Begleiter. Mit einem festen Willen und mit der Hilfe anderer kannst du neu durchstarten!

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