Ist es tatsächlich eine Botschaft aus der anderen Welt…?

Text Vroni Weinlich

Von Wundern wird im christlichen Glauben schon immer berichtet. Jesus selbst hat viele unerklärliche Dinge vollbracht. Aber: Da waren wir nicht dabei. Und unerklärliche Heilungen könnten auch andere Gründe haben. Daran kann man glauben oder auch nicht. Aber wie ist es mit den Dingen, die nachweislich wissenschaftlich nicht erklärbar sind und die heute noch untersucht werden können? Eines dieser Wunder ist das Tuch von Guadalupe. Ein einfacher Umhang eines Indios. Mit einem Bild der Jungfrau Maria…

Die Story

Im Mexiko des 16. Jahrhunderts soll Maria, die Mutter Gottes, dem Indio Juan Diego erschienen sein. Sie gab ihm den Auftrag, eine Kapelle auf dem Berg Tepeyac errichten zu lassen. Als Beweis für die Richtigkeit seiner Aussage sollte er in seinen tuchartigen Umhang, genannt Tilma, Blumen sammeln, die es eigentlich zu der Zeit gar nicht gab, und dem Bischof Zumárraga bringen. In dem Moment, als er den Umhang öffnete und die Blumen herausfielen, konnten alle Anwesenden ein Bild der Jungfrau Maria auf der Innenseite der Tilma sehen. Seit damals sind Wissenschaftler damit beschäftigt, die vielen Fragen zu klären, die dieses Bild aufwirft. Selbst nach 500 Jahren bleiben die meisten davon ungeklärt.

Was sagt die Wissenschaft?

Über die Jahrhunderte wurde das heilige Bild unzähligen Untersuchungen und Prüfungen unterzogen. Wissenschaftler und Kunstexperten konnten keine Erklärung finden für folgende Punkte:

Das Gewebe

Die Tilma besteht aus Kaktusfaser – einem Material, das normalerweise nicht länger als 20 Jahre hält. Nach mittlerweile 500 Jahren ist das Tuch aber immer noch völlig unversehrt, obwohl unzählige Pilger es schon berührt und geküsst haben und es ständig UV-Strahlung, feuchter und salzhaltiger Luft und angezündeten Kerzen ausgesetzt war.

Die Farben

Das Problem: Es gibt gar keine Farbe auf dem Tuch. Es sind weder Pinselstriche vorhanden noch konnten Forscher feststellen, warum das Bild auf der Tilma überhaupt zu sehen ist. Es konnten keine Farben gefunden werden, weder tierische noch pflanzliche oder mineralische. Das, was benutzt wurde, um die Fasern zu färben, ist der Wissenschaft unbekannt. Das Bild ist zudem nach all den Jahren in keinster Weise verblasst, sondern noch immer leuchtend frisch.

Die Augen

Das wohl Faszinierendste an dem Bild sind die Augen der Mutter Gottes: Fotographen, Grafiker und ganze Forschungsteams haben die Augen der Mutter Gottes auf dem Bild auf alle möglichen Arten untersucht und Erstaunliches entdeckt. Es spiegelt sich in ihnen die Szene von 1531. Aufnahmen mit dem Elektronenmikroskop zeigen den Bischof, Juan Diego, ein Dolmetscher und noch andere Personen. Und das in beiden Augen, und zwar um genau den Faktor verschoben, wie es sich in lebendigen Augen zeigen würde.

Die Folgen

Das wohl größte Wunder ist die massenhafte Hinkehr von Millionen Azteken zum Gott der Spanier, die ja ihre Todfeinde waren. Und noch einige Jahre zuvor hatten die Azteken ihren Göttern grausam tausende Menschenopfer dargebracht. Durch das Bild von Guadalupe wollten alle Azteken aber den Gott dieser geheimnisvollen Frau kennenlernen und ließen sich taufen, was zum Frieden zwischen den befeindeten Völkern führte. Heute ist das Bild der Mutter Gottes allgegenwärtig in Mexiko und ein wesentlicher Teil der mexikanischen Geschichte.