David ist ein Schafhirte, Musiker und jemand, der Gott liebt. Noch als Junge wird er zum König gesalbt. Und ausgerechnet er als kleiner Hirte wird den mächtigsten Krieger der Philister besiegen und sein Volk retten. Wir haben ihn zum Interview gebeten.

Text: Veronika Stocker

Hallo David, ich habe schon viel Songs, also die Psalmen, von dir gelesen. Hat mir echt gefallen. Wie kam’s dazu?

Danke. Ja, also, ich war noch ein Kind und als Jüngster war das typisch, dass man die Schafe hütet. Und um mir die Zeit zu vertreiben, habe ich viel auf meiner Harfe gespielt und gesungen und da fing meine „Musikkarriere“ an.

Cool, aber du bist nicht nur Musiker, sondern auch König, stimmt’s?

Genau, der Prophet Samuel hatte mich zum König gesalbt, da mein Vorgänger Saul echte Schwierigkeiten hatte, das Volk Israel zu regieren. Samuel hat damals zu Gott gebetet und bekam von Gott die Antwort, dass ich es sein soll.

Und dann warst du dann gleich König?

Nein. Durch Zufall kam ich an den Königshof, weil König Saul einen Harfenspieler gesucht hat, der ihm in seinen depressiven Phasen aufmuntern konnte. Saul stand gerade im Krieg mit den Philistern. Dieses Mal hatten sie aber einen echten Riesen namens Goliath an ihrer Seite. Niemand traute sich gegen ihn zu kämpfen. Der war richtig übel. Und vor allem machte er sich über unseren Gott lustig. Das war mir zu viel und so habe mich entschlossen, es mit dem Riesen aufzunehmen.

Du als kleiner Hirte wolltest gegen den Riesen kämpfen? Wie?

Ich hab gespürt, dass Gott an meiner Seite ist. Und ich dachte, ich habe meine Schafe auch schon vor Bären und Löwen gerettet. Ein Goliath wird schon nicht schlimmer sein. Als Hirte war ich mit meiner Steinschleuder außerdem richtig gut und treffsicher. Und die nahm ich mit und fünf Steine. Aber sonst keine Rüstung. Die war mir ja eh zu groß. Stimmt, es war ein bisschen gewagt. Aber Gott war mit mir. Das wusste ich.

Du bist also ohne Schutz und nur mit ein paar Steinen diesem Goliath entgegengetreten?

Ja und auch Goliath fand mich ziemlich lächerlich. Ich habe ihm aber gesagt, dass ich mit dem Namen des Herrn komme. Mein erster Stein landete direkt auf seiner Stirn und er fiel zu Boden. Volltreffer! Er war tot und unser Heer hatte dann keine Angst mehr vor den Philistern und konnte sie besiegen.

Und wie wurdest du dann jetzt König?

Saul war ja noch König und wusste nicht, dass Samuel mich gesalbt hatte. Nach dem Sieg über Goliath kam ich aber in den Dienst des Königs. Und sein Sohn Jonathan wurde mein bester Freund. Saul bekam immer mehr Problem und hatte den Weg mit Gott verlassen. Und je mehr Erfolge ich in den Schlachten hatte, umso mehr hasste Saul mich. Bis er mich aus Eifersucht töten wollte. So musste ich mich verstecken.

Wie ging das dann weiter?

Saul war sozusagen im Krieg gegen mich und meine Soldaten. Jedoch wollte ich ihn nicht töten. Er war ja schließlich noch der König. Es gab sogar mehrere Situationen, wo ich auch Saul hätte töten können, aber ich tat es nicht. Sein Sohn Jonathan versuchte auch immer wieder zu vermitteln. Aber letztlich wurde Saul immer verrückter und nahm sich am Ende selbst das Leben. Und ich wurde König. Da war ich etwa 30. Und ich war 40 Jahre König.

Es gab dann aber auch eine Zeit, wo du Gott verlassen hast… Möchtest du darüber reden?

Hmm… Ja, ich hab schlimme Fehler gemacht. Der plötzliche Ruhm ist mir zu Kopf gestiegen. Aber, Gott habe ich nie verlassen. Auch wenn ich gar nicht gecheckt habe, wie sehr ich gesündigt habe. Ich hatte eine Affäre mit der Frau eines meiner treuen Feldherren. Batseba hat sie geheißen. Sie wurde schwanger und ich ließ ihren Mann an die Frontline versetzen, wo er im Kampf starb. Erst als mir Gottes Prophet Nathan diesen Fehler vor Augen führte, hab ich meine riesige Schuld erfasst. Es ist mir auf einmal wie Schuppen von den Augen gefallen, wie sehr ich mich da verrant hatte. Und ich tat Buße, so gut ich konnte. Es ist unglaublich, dass Gott mir trotzdem treu geblieben ist! Batseba, diese Frau, wo ich versagt hatte, wurde mit mir Königin und damit sogar zur Vorfahrin von Jesus.

Ich hab gehört, dass du immer als Mann „nach Gottes Herzen“ genannt wirst…

Nachdem, was ich getan hab, ist mir das eh ein Rätsel. Aber ich glaub, vielleicht deswegen, weil ich immer echt sein wollte. Auch in meiner Schwäche, wo ich meine Fehler zugeben konnte und nicht irgendeine Maske aufgesetzt hab. Das Schöne ist, dass wir bei Gott keine perfekten Menschen sein müssen, um Menschen nach Gottes Herzen zu sein. Aber wir müssen ihn ehrlich suchen. Wir müssen echt sein mit ihm. Denn nur so geben wir Gott einen Zugang zu unserem Herzen.

Fragen zum Nachdenken, die dir David mitgeben kann:

  • Welche großen Giganten gibt es in deinem Leben?
  • Kannst du Fehler eingestehen? Oder beschuldigst du gern andere?
  • Wo bist du echt? Wo behältst du dir gern eine Maske?
  • Wie sehr suchst du Gott?