Christus folgen… aber wie? Das ist eine Frage, die ich mir immer wieder stelle. Und dann bin ich oft noch umzingelt von und verwickelt in Diskussionen – werde hingewiesen auf Umstände und Fehler, die auch innerhalb der Kirche passieren. Dann seh ich Menschen in Not und wie sie behandelt werden und weiß gar nicht, was ich machen kann und soll… Aber das war schon immer so. Das sind alles Sachen, die sich auch der heilige Franz von Assisi um 1200 nach Christus gefragt hat, als er als dann junger Mann zu einem der revolutionärsten Heiligen seiner Zeit wurde.

Text: Julia Schwendenwein

Vom beliebten Partygänger zum „Bettelbruder“

In Assisi war Franz bekannt – er war der Sohn einer reichen Familie, war beliebt, ging gerne und viel auf Feiern. Sein sorgenloser Lebensstil war ziemlich gängig für die Menschen damals – aber nur für die, die es sich leisten konnten. Wie wurde aus dem wohlhabenden jungen Partygänger nun der arme Prediger, der mit einem Kartoffelsack bekleidet barfuß durch die Welt ging und es schaffte, unzählige Menschen zu beeindrucken und zu berühren?

„Geh und baue meine Kirche auf“

Der heilige Franz hat in seiner Jugend viel gemacht… Er beschließt, Ritter zu sein, wird schwer krank und kommt sogar ins Gefängnis. In diesen Situationen fällt er schon jetzt durch seine fröhliche und gutmütige Art auf. Als sich Franziskus nach diesen turbulenten Zeiten auf die Suche nach einem „neuen“ Lebenssinn begibt, hat er in der kleinen, zerfallenen Kirche in San Damiano ein bahnbrechendes Erlebnis. Er spürt, wie Jesus ihm vom Kreuz zuspricht: „Geh und baue mein Haus wieder auf, das zu zerfallen droht!“

Revoluzzer mit Liebe

Zuerst denkt Franziskus ganz pragmatisch, und möchte die Kapelle wieder aufbauen. Dann begreift er, welches Gotteshaus Jesus eigentlich gemeint hat, und er wird zu dem, den wir heute kennen: dem sanftmütigen, aber doch selbstbewussten Prediger, der sich für den Frieden einsetzt, ein Herz für die Menschen hat und Unzählige mit seiner reinen Ausstrahlung fesselt. Er scheut sich nicht, all das zu kritisieren, was kritisiert gehört. Er wusste, dass es in der Kirche zu seiner Zeit viele Missstände gab, und entschied sich, die Kirche in tiefer Verbundenheit und Liebe zu Gott von innen her zu verwandeln und so neu aufzubauen. Seine Revolution war, dass er selbst einen Unterschied machen wollte. Er lehnte das Erbe seines Vaters ab, um in echter Armut Christus nachzufolgen. Sein alternativer Lebensstil war so prägend, dass er bis heute einer der größten und bedeutendsten Heiligen der Kirchengeschichte ist.

Remember:

Du bist aktiver Mitgestalter der Kirche, Teil des „Leibes Christi“ und Gott kann mit dir so viel machen, wenn du dich nur traust Gott zu fragen, wie du am besten dazu beitragen kannst, damit sein Gotteshaus so schön wird, wie ER es sich vorstellt!

Franziskus  „Business-Card“

Mache, dass ich danach trachte zu trösten,
statt getröstet zu werden,
zu verstehen, statt verstanden zu werden,
zu lieben, statt geliebt zu werden.
Denn wir können nur empfangen, wenn wir geben.