Was soll das Ganze…? Und wozu überhaupt glauben???

Womit würdest du ein Buch beginnen, das den ganzen Glauben erklärt? Genau, man müsste mal schreiben, wozu das Ganze überhaupt gut ist. Darum ist es total interessant, was da am Anfang im Katechismus steht:

„VATER, … das ist das ewige Leben, dass sie dich, den einzigen wahren Gott, erkennen und Jesus Christus, den du gesandt hast.“

Das ist ein Bibelzitat (Joh 17,3). Es geht also ums „ewige Leben“. Und dieses Leben ist „Gott erkennen“.

Wenn wir uns so oft fragen – was ist unser Plan im Leben? – dann sagt der Katechismus, indem er Jesus zitiert: Der Plan ist, dass wir „Gott erkennen.“ Das „ewige“ Leben ist hier nicht nur etwas Zeitliches, sondern meint mehr das „eigentliche Leben“, das schon jetzt für uns begonnen hat.

Unendlich vollkommen glücklich

Wie sollen wir uns dieses Leben vorstellen? Im ersten Abschnitt (KKK 1) heißt es: „Gott ist in sich unendlich vollkommen und glücklich“ und wir sollen „an seinem glückseligen Leben teilhaben“.

„Unendlich vollkommen und glücklich!“ Denk einfach mal an alles, was dich glücklich macht: Jeder Urlaub, Dopamin-Rush oder die schönste Liebesbeziehung – und das multipliziert mit vollkommen und unendlich…

Das ist Gott. Und er möchte, dass wir daran teilhaben!

Wie? Indem Gott sich mit uns verbindet wie ein Bräutigam mit seiner Braut. Der hl. Paulus schreibt:

„Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen und sich an seine Frau binden und die zwei werden ein Fleisch sein. Dies ist ein tiefes Geheimnis; ich beziehe es auf Christus und die Kirche.“

Die ganze Bibel spricht davon, dass „Gott uns heiraten will“. God is love! Gott ist Liebe. Und zwar eine bräutliche Liebe.

Eine bräutliche Liebe

Was ist das Schönste, wenn man ein altes Ehepaar sieht, das sich immer noch liebt? Dass sie sich „in- und auswendig kennen“. Einer sieht den anderen wirklich so, wie er ist. Das ist der Plan im Leben, dass wir „Gott erkennen“.

Gott „erkennen“…

Weißt du, was in der biblischen Sprache mit „erkennen“ noch auch gemeint ist? In Genesis heißt es:

„Adam erkannte seine Frau Eva, und sie wurde schwanger.“

Dieses biblische „Erkennen“ ist der Ausdruck für das Einswerden von Mann und Frau, das heißt, für die geschlechtliche Vereinigung. Aber eben in der tiefsten und schönsten Dimension, wo die äußerliche Vereinigung ein ganz tiefes innerliches Einswerden ausdrückt: also echt ein tiefes „Erkennen“. Das ist deep.

„DAS ist das Leben“…

Und dann ist der erste Satz im Katechismus unseres Glaubens, dass wir Gott erkennen sollen. Ist das nicht irgendwie krass? „DAS ist das Leben“, sagt Jesus, „dass wir Gott erkennen!“ Gott ist nicht geschlechtlich im menschlichen Sinn, aber genau das ist der Grund, warum wir als Mann und Frau mit unserer Geschlechtlichkeit existieren: Damit wir etwas von diesem Gott verstehen und etwas von seiner Liebe.