Wozu Kirche…? Was hat Gott für einen Plan mit uns??

Letztes Mal haben wir erfahren, dass Gottes Plan für uns Menschen ist, „dass wir ihn erkennen“. Und dieses Erkennen ist ein tiefes Wort, das wir in der Bibel auch als Wort für die körperliche Vereinigung finden.

„Adam erkannte seine Frau Eva, und sie wurde schwanger.“

Also, das „Erkennen“ hat zur Folge, dass etwas Neues entsteht. Das ist der Gedanke der Fruchtbarkeit. Und das Krasse ist, dass wir genau diesen Plan in unseren Leib hineingeschrieben bekommen haben. Warum ist Sex für uns so anziehend und so interessant? Weil das mit unserer „Bestimmung“ zu tun hat.

Was war das ganz erste Gebot Gottes an den Menschen? Stell dir vor Gott macht den Menschen, setzt ihn ins Paradies. Der Mensch schaut sich an, dann schaut er Gott an, und fragt: Und was jetzt? Was mach ich da? Man kann sich denken, dass das, was jetzt kommt, etwas Wichtiges sein muss. Hier geht’s jetzt darum, wozu wir bestimmt sind.

Und was sagt Gott: „Seid fruchtbar!“ Mit anderen Worten: „Habt Sex!“

Bitte wie? Hätte ich das von Gott erwartet?

Dann gibt es die eine Stelle im Johannesevangelium, wo Jesus ganz explizit von unserer Bestimmung spricht.

Jesus sagt: „Ich habe euch erwählt und dazu BESTIMMT, dass ihr Frucht bringt und dass eure Frucht bleibt!“

Wieder geht’s ums „Fruchtbringen“. Dieses Mal im allgemeinen Sinn. Wenn wir aber Sex wirklich verstehen, dann ist es genau diese Dynamik, dass der ganze Clou dieser Welt darin besteht, „fruchtbar“ zu sein – also Leben weiterzugeben, Neues hervorzubringen. So funktionieren wir. Das ist der Plan.

Und jetzt heißt es in Punkt 2 des Katechismus:

„Damit dieser Ruf an alle Welt ergehe, sandte Christus die von ihm erwählten Apostel und gab ihnen den Auftrag, das Evangelium zu verkünden: Darum geht hin und macht alle Völker zu Jüngern; tauft sie [usw.]…“

Hinausgehen und Verkünden. Wieder dieselbe Dynamik: „Bringt Frucht!“ Wir haben immer einen Auftrag für andere. Weil Liebe eben genau diese Dynamik ist: Von sich rausgehen, sich selbst geben, neues Leben zu bringen. Bezeichnen wir die Taufe nicht als eine Geburt ins „neue Leben“?

„Wer mit der Hilfe Gottes den Ruf Christi angenommen und ihm in Freiheit entsprochen hatte, wurde durch die Liebe zu Christus gedrängt, die Frohbotschaft auf der ganzen Welt zu verkünden“ (KKK 3).

Dieses Fruchtbringen im Glauben können wir nicht allein. Wir können das nicht aus uns heraus „machen“. Es kommt daraus, wenn wir Gott „erkennen“, ihn in „Freiheit annehmen“ – dann „drängt es uns, zu verkünden“… Auch die Weitergabe des Glaubens ist eine Frucht.

„Inneres Wachstum“

In Punkt 7 heißt es, dass es dabei nicht nur darum geht, sich auszubreiten und mehr zu werden, sondern noch mehr um das „innere Wachstum“. Gott ist nie nur eindimensional. So hat für ihn dieses Gebot „Seid fruchtbar!“, also Sex, eine ganz tiefe Bedeutung, die mit unserem ganzen Sein und unserer Bestimmung zusammenhängt. Das ist sein Plan für uns, sein „Heilsplan“. Gott möchte unser Heil, unser Glück. Und das zu vermitteln, dazu ist die Kirche da.