Warum Katechismus…? Es geht um nichts anderes als um den Sinn des Lebens.

„Ihr müsst wissen, was ihr glaubt. Ihr müsst euren Glauben so präzise kennen wie ein IT-Spezialist das Betriebssystem eines Computers.“

Das schrieb Papst Benedikt im Vorwort zum „Youcat“, dem Jugendkatechismus. Wenn ich an Gott glaube und irgendwie mein ganzes Leben auf diesen Glauben ausrichten soll, dann sollte ich wissen, worum es geht. Denn wenn das Ganze ein Blödsinn ist, dann wäre es ein ziemlicher Fehler.

Wer heute in die Kirche geht, wird oft schief angeschaut. Viele tun sich mit der Kirche schwer, aber meistens, weil sie nie kennengelernt haben, was der Glaube eigentlich ist. 

„Die Perioden der Erneuerung der Kirche sind auch die Blütezeiten der Katechese“ (KKK 8).

Katechese bedeutet nichts anderes als „Unterricht“. Dort, wo man sich ernsthaft damit auseinandersetzt, was unser Glaube ist, dort kommt echte Begeisterung, weil man spürt: Das hat etwas mit meinem Leben zu tun.

Papst Benedikt erzählt, dass er von Papst Johannes Paul II damals beauftragt wurde, als er noch Kardinal Ratzinger war, mit Bischöfen aus aller Welt ein Buch zu verfassen, das alles schwarz auf weiß zusammenfasst, was wir als Katholiken glauben. 

Wenn du dir mal denkst, dass ist aber schräg, was du in der oder der Predigt gehört hast, dann hast du immer die Möglichkeit, in diesem Buch – das du komplett auch online findest – nachzuschauen. Unser Glaube ist eben nicht nur das, was eine Person gerade denkt oder wie sie die Bibel interpretiert. Wir können auf 2000 Jahre Geschichte schauen.

„Seine Hauptquellen sind die Heilige Schrift, die Kirchenväter, die Liturgie und das Lehramt der Kirche“ (KKK 11). 

Um den Katechismus noch besser lesen zu können, hat uns Papst Johannes Paul II, der jetzt auch heiliggesprochen ist, eine spezielle „Brille“ gegeben. Die „Theologie des Leibes“, die gerade aktuell immer mehr entdeckt wird. Sein Hauptstatement dabei lautet:

„Der Leib und nur er kann das Unsichtbare sichtbar machen: das Geistliche und das Göttliche.“

Was Johannes Paul II damit sagt, ist krass: Unser Leib hat eine Bedeutung, und zwar so weit, dass wir die Sache mit Gott verstehen können, wenn wir unseren Leib anschauen! Und wir können Gott nicht verstehen, wenn wir das nicht checken.

Durch die Ehe und die eheliche Vereinigung entdecken wir „den Sinn des gesamten Daseins, den Sinn des Lebens“.

Das ist der Grundgedanke der Theologie des Leibes: Gott hat uns nicht zufällig als Mann und Frau geschaffen, sondern damit wir „sehen“ können, wie Gott ist. God is love. Gott ist Liebe. Und das hat Gott in unseren Leib sozusagen hineingeschrieben. Der Katechismus zeigt unter anderem –

„das letzte Ziel des nach dem Bilde Gottes erschaffenen Menschen: die Glückseligkeit“ (KKK 16).

Wir sind nach dem Bild Gottes erschaffen. D.h. wir werden dann unser Glück finden, unser Leben wird dann gelingen, wenn wir dieses Bild verstehen lernen.

Wollen wir nicht alle wissen, wer wir sind und warum wir so sind, wie wir sind? Wenn Glaube für uns nur eine Lehre ist oder eine Liste von Regeln, die wir befolgen sollen, dann haben noch nichts verstanden. Im Katechismus geht’s um unser Menschsein. Dass es eine Bedeutung gibt. Und dass wir diese Bedeutung entdecken können.