Mehr als 300 Jugendliche auf einem Fleck. Der Grund? Das Pöllauer Jugendtreffen, welches nach einer Coronapause heuer endlich wieder stattfinden konnte. Eine Woche mit neuen Gesichtern, altbekannten Freunden, und vor allem mit Gott. Unter dem Motto „Steh auf! Ich mache dich zum Zeugen dessen, was du gesehen hast!“ starteten wir mit vielen anderen Mädels und Burschen in die Sommerferien.

Text: Laya Auersperg

Wir Praktikantinnen vom YOU! Team, Maria und Laya, erlebten in dieser Juli-Woche die Kirche in ihrer vollen Lebendigkeit: Tiefes Gebet, coole Musik, Worship, spannende Impulse und inspirierende Zeugnisse, wodurch wir gemeinsam mit den anderen Teilnehmern unser Glaubensleben auftanken konnten.

YOU! Stand in Poellau

All inclusive!

Sport und Spaß sind genauso Teile unseres Glaubens wie das Gebet. Deshalb gab es viele verschiedene Aktivitäten, bei denen wir uns austoben und selbst herausfordern konnten. Während Maria in einem Fußballmatch mit ihrem Team gegen die Priestermannschaft antrat, durfte ich bei einem spontan eingeübten Sketch mitspielen.

Ein Highlight war eindeutig das Theaterstück über den Heiligen Richard Pampuri. Es erzählte die Geschichte des eher unbekannten Mannes, der nun zu einem großen Vorbild für uns alle geworden war. Unsere Praktikantin Maria stellte die Schwester des Heiligen dar und sorgte damit für eine große Portion Applaus. Zum Ende des Stücks stürmten alle aus dem Zelt und wir ließen den Abend mit einem riesigen Lagerfeuer, einer Ziehharmonika und viel Tanz ausklingen.

Doch nicht alles lief immer nach Plan: Als am Donnerstag die Wallfahrt wortwörtlich ins Wasser fiel, weil es draußen wie aus Kübeln schüttete, starteten die Moderatoren stattdessen ein Spaßprogramm im Zelt: Das Battle der Ordensleute! Priester und Brüder traten gemischt in zwei Gruppen gegeneinander an, und mussten sich in verschiedenen Games beweisen. Ob Wissens-Quiz, Songwriting oder Planken: Wer den größten Applaus erhielt, machte das Rennen.

Theaterstück: Richard Pampuri

Workshops & Co

Doch es gab auch reichlich geistiges Futter. Was hat es mit der Auferstehung auf sich? Was passierte eigentlich genau, als Jesus von der Toten zurückkehrte? Genau diese Frage stellte sich der frischgeweihte Priester Rupert Santner, der mit uns in einem Workshop die Auferstehung genauer unter die Lupe nahm. Von allen angebotenen, (ebenso verlockenden) Workshops entschied ich mich für diesen, weil mich die theologischen Erklärungen zum zentralen Ereignis unseres Glaubens schon immer interessierten.

Auch Maria und ich durften einen Workshop zum Thema „Social Media“ halten, weil wir der Meinung sind, dass sich die Sozialen Medien und unser christlicher Glaube gut verbinden lassen. Man muss nur wissen, wofür man sie nutzen kann und wo man vorsichtig sein muss. Im kleinen Kreis tauschten wir uns aus, erzählten von unseren Erfahrungen im Netz und gaben Tipps. Nicht nur die Teilnehmer unseres Workshops, sondern auch wir selbst nahmen etwas von den Inputs der anderen mit. So konnte ich in dieser Woche einerseits meinen persönlichen Glauben stärken, andererseits gewann ich an Wissen dazu – eine perfekte Kombi!

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Meine Eindrücke

Am tiefsten berührten mich jedoch die persönlichen Gespräche mit neu gewonnenen Freunden und Priestern, der Abend der Barmherzigkeit und der Umkehrnachmittag, an welchem wir die Möglichkeit zur Beichte bekamen und Gebetsteams einzeln für uns beteten.

Ganz nach dem Motto möchte ich Zeugnis geben von dem, was ich gesehen habe. Denn eines wurde mir in dieser Woche vor allem klar: Wir sind verschieden und haben unterschiedliche Berufungen. Ob Priester, Mönch, Ordensschwester, Ehepartner oder anderes. Das trennt uns jedoch nicht voneinander; im Gegenteil, wir ergänzen uns. In einer Gemeinschaft, die zusammenhält und auf Jesus schaut, erfüllen wir genau das, was den Himmel ausmacht. Wir müssen aufhören, uns gegenseitig infrage zu stellen, zu verurteilen und zu vergleichen. Jesus lehrt uns gegenseitigen Respekt und Liebe.

Dieser Gedanke kam mir tatsächlich bei der Lebensübergabe im Zelt, als wir uns gemeinsam hinknieten vor dem Bild des Barmherzigen Jesus. Die Priester und Brüder standen in einem Halbkreis und erhoben ihre Hände. Dann gingen sie durch die Reihen, legten uns die Hände auf und segneten uns.

Ich erkannte, was für ein Geschenk unsere Priester sind, die ihr ganzes Leben dafür geben, ihren Mitmenschen und dadurch Gott zu dienen. Doch dafür brauchen sie auch uns, dass wir sie in unser Team aufnehmen und einbinden; sie unterstützen wo es geht. Das ist Kirche. Es geht nicht um Erwartungen, die wir voneinander haben, sondern um ein gegenseitiges Schenken, mit dem Blick aufeinander und nach vorne auf Gott gerichtet. Nicht „die da vorne“ und „wir hinten“ sondern „wir gemeinsam als Einheit“.

Zeugnisse gab es in dieser Woche viele – ausgesprochene und unausgesprochene. Und es wird noch viele weitere geben, denn Pöllau 2022 ist schon in Vorbereitung. Wir freuen uns, den einen oder anderen von euch dort zu treffen! Euer YOU! Team

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