Wer kennt das nicht. Den Schmerz, wenn man einen geliebten Menschen verliert. Früher oder später müssen wir alle einmal damit fertig werden. Egal ob aus deinem nahen Umfeld oder deiner Familie jemand stirbt oder ob deine erste Liebe für immer verflossen ist. Lewis Capaldi singt in „Someone you loved“ genau darüber.

Verloren.

Ein Liebeslied über den wahrscheinlich plötzlichen und unerwarteten Verlust einer geliebten Person. „Someone you loved“ behandelt die Schmerzen und Ängste nach so einer Trennung. Mit dieser Person hat man alles geteilt, sie war immer da und dann plötzlich verliert man den Boden unter den Füßen, ein Teil des eigenen Lebens geht verloren. Niemand ist da, der einem helfen kann. Nur irgendwann schafft man es vielleicht, sich an die Einsamkeit zu gewöhnen. Keine besonders schönen Aussichten. Aber jeder kennt diesen Schmerz und diese Hoffnungslosigkeit.

Tod.

Nicht nur der Song, sondern auch das dazugehörige Musikvideo ist einprägsam. Peter Capaldi, bekannt von Doctor Who, spielt im Musikvideo einen Witwer, der seiner geliebten Ehefrau nachtrauert und den Tod nur schwer verkraftet, sie sehr vermisst. Sie spendete bei ihrem Tod ihr Herz einer jungen Ehefrau und Mutter. Für ihn ist das ein riesiger Trost, da er weiß, dass sie zwar tot ist, aber ihr Herz auf Erden weiterlebt. Das Musikvideo wurde gemeinsam mit der Charity Organisation „Live Life Give Life“ gedreht, eine Organisation, die Organspenden mehr an die Öffentlichkeit bringen und verbreiten will.

Organspenden? Was sagt die Kirche?

Grundsätzlich ist die Kirche nicht gegen Organspenden. Im Gegenteil, sogar im Katechismus der katholischen Kirche steht, dass Organspenden erlaubt sind und sogar als Akt der Nächstenliebe bezeichnet werden können, wenn

  • … von der Person oder den dafür Verantwortlichen zugestimmt wurde, dass die Organe entfernt werden dürfen.
  • … es unentgeltlich passiert, also kein Geld damit gemacht wird, denn ein Mensch ist nicht bezahlbar, dazu zählen auch die Organe. Die Würde des Menschen würde verletzt werden, wenn man mit menschlichen Körperteilen handeln würde. Leider ist das heute mittlerweile oft der Fall. Für Organe wird sehr viel Geld ausgegeben.
  • … der Tod des Spenders eingetreten ist.
  • … der Tod des Spenders nicht frühzeitig herbeigeführt wird, auch wenn das ein Hinauszögern des Todes des Empfängers bedeuten würde.

Ab wann ist man tot?

Was ein bisschen das Problem ist, ist die Bestimmung des Zeitpunkts des Todes. Ab wann ist man wirklich tot? Es ist immer noch umstritten und nicht ganz klar, ob Hirntod wirklich Tod bedeutet, da oft für hirntot erklärte Menschen wieder zum Leben erwachen, im Zustand des Hirntodes noch Kinder gebären können, oder schwitzen. Wenn das Herz aufgehört hat zu schlagen, dann bringt dieses Organ als Spende nichts mehr, da lebensnotwendige Organe, wie das Herz, noch leben müssen, auch wenn der Körper nur noch an der Maschine hängt und allein nicht mehr leben kann. Ist man dann also wirklich schon tot? Wenn das Herz noch schlägt, der Körper verdaut und sich die Brust auf und ab bewegt? Würde man die Maschinen abdrehen, würden auch all diese Lebenszeichen verschwinden. Aber ist man dann schon tot? Eine Frage, auf die es noch keine Antwort gibt.

Zur Musik.

Typisch für die Musik des schottischen Sängers Lewis Capaldi ist, dass er jeden Song, den er singt und schreibt, wirklich fühlt. Genau deswegen gehen seine Songs auch wirklich durch Mark und Bein, weil so viel Emotion dahinter steckt. Obwohl Capaldi über seine privaten Gefühle und Erfahrungen singt, bleibt für jeden Hörer die Möglichkeit offen, sich selbst in diesem Song wiederzufinden.

Text: Resi Schmalzbauer / Beitragsbild: Alexandra Gavillet