„Made for more“ war eine Veranstaltung, die viel mehr war als ein Vortrag. Kunst, Musik, Zitate und symbolische Bilder zeichneten die zwei Stunden in der universitären Aula aus und schafften es, die Anwesenden in ihren Bann zu ziehen. Die „kleine“ Unterveranstaltung des Weltjugendtags (WJT) wurde mein persönliches Highlight.

Text Tanja Prattes

#Who is Christopher West?

Wer sich mit der Theologie des Leibes schon einmal auseinandergesetzt hat – wie wir im YOU! Magazin es oft und gerne tun – kommt an seinem Namen nicht vorbei: Christopher West. Er „übersetzte“ die Idee von Papst Johannes Paul II. durch seine Bücher in Alltagssprache und macht den Inhalt bis heute in seinem eigenen Institut durch Kurse, Vorträge, sozialen Medien etc. bekannt. Was ist die Theologie des Leibes überhaupt? In seinem Event „Made for more“ klärte er für uns genau diese Frage.

#Meine WJT-Story

Meine Reise mit Christopher West begann weit vor dem WJT. Durch unser YOU!-Team bekannt, wusste ich, wer er ungefähr war, doch erst zwei Monate vor Lissabon begann ich seinen Podcast „Ask Christopher West“ anzuhören. Dort kündigte er seinen Besuch am WJT an, wodurch ich darauf aufmerksam wurde. Viel zu spät wollte ich mit meinem Freund mal „vorbeischauen“, bis man uns sagte, dass sie schon längst keinen mehr hineinließen. Mit der Erkenntnis stellten wir uns am nächsten Tag zwei Stunden vor Beginn in die sich bereits bildende Schlange. Wir schafften es unter die 10% der dort Wartenden, die tatsächlich hineindurften! Mit Spitzenplätzen in der vierten Reihe erlebten wir das Spektakel fünf Meter von der Bühne entfernt – ein unglaublicher Segen für zwei große Fans!

#Meine Key-Learnings

#1 Du bist awe-some!

In Amerika viel zu oft verwendet, doch steckt so viel Wahrheit hinter diesem Wort: Jeder Mensch ist staunenswert!

#2 Looking vs. Seeing

Es macht einen Unterschied, ob wir Leute anschauen oder ob wir sie sehen. Schauen wir jemand nur „hinterher“ oder sehen wir ihn als den ganzen Menschen, mit Körper, Geist und Seele? Dieses Mindset verändert wesentlich unseren Umgang mit anderen.

#3 Unser Menschsein hat eine Sehnsucht nach den Sternen

Jede Art von menschlicher Sehnsucht – auch die erotische – findet auf Erden keine endgültige Befriedigung. Gott lädt uns damit ein, nach dem Wahren, Guten und Schönen zu streben und zu erkennen, dass es mehr gibt als die Welt zu bieten hat: Gott selbst.

#4 Es gibt 3 Möglichkeiten mit Sehnsüchten umzugehen: a) hineinfressen, b) unkontrolliert hinauslassen oder c) sie auf Gott richten.

Wer sein Christsein nur als ein Befolgen von „Regeln“ sieht, der lebt in der Gefahr, seine Gefühle nicht zuzulassen oder nur zu unterdrücken. Das ist genauso schlecht, wie alles einfach ohne Bedeutung und unkontrolliert auszuleben. Der Glaube schlägt aber vor, sich auf Gott hinauf auszurichten: den Sinn in unserem Leib zu erkennen und nach Gottes Design zu leben.

#5 Wenn wir fallen, ist Jesus schon da.

Mit dem Bild des knieenden Jesus neben Maria Magdalena deutete Christopher West auf Gottes Gnade hin. Jesus möchte jeden gefallenen Menschen zärtlich an der Hand nehmen.

“Das Evangelium lädt uns ein, das erotische Verlangen nicht zu unterdrücken, sondern die Fülle des ‚Eros‘ zu erleben, was den Auftrieb des menschlichen Geistes hin zum Wahren, Guten und Schönen bedeutet, damit auch das ‚Erotische‘ wahr, gut und schön wird.” – Johannes Paul II