Mobbing ist in vielen Klassenzimmern leider noch immer ein aktuelles Thema. Was du tun kannst.

Text: Theresa Osterkorn

Es gibt immer Leute, die andere runtermachen müssen, nur um sich gut zu fühlen. Mobbing ist ein Thema, das gerade in der Schulzeit leider viele betrifft. Davon sind auch Hollywood-Promis nicht verschont geblieben.

Jennifer-Lawrence

Jennifer Lawrence

Sie ist eine der angesagtesten Schauspielerinnen Hollywoods, und das nicht nur aufgrund ihres Talents und ihres guten Aussehens. Doch in der Schulzeit machte der „Tribute von Panem“-Star eine ganz andere Erfahrung. Jennifer wurde stark gemobbt, sogar so stark, dass sie mehrmals die Schule wechseln musste. Vielen Mädchen war sie zu burschikos. Sie hatte durch ihre großen Brüder nicht nur eine große Klappe, sondern trug auch nicht dieselben mädchenhaften Klamotten wie ihre Mitschülerinnen. Sie sagte selbst einmal: „Ich verhalte mich gegenüber Jungs, als wäre ich selbst einer. Ich bin eben eher der burschikose Typ und das schon seit meiner Schulzeit.“ Gegenüber der Huffington Post erzählte sie: „Ich war eine Außenseiterin, die nirgendwo richtig reinpasste.“ Eine ihrer schlimmsten Mobbing-Erfahrungen erlebte sie während ihrer High-School-Zeit: Ein Mädchen ließ Jennifer Einladungen zu ihrer Geburtstagsparty verteilen, gab ihr selbst aber keine. Also spuckte sie auf die Einladungen und warf diese anschließend in den Müll. Denn verstellen oder verändern ließ sich Jennifer – Gott sei Dank – nicht: „Man verschwendet so viel Zeit damit, zu versuchen, von anderen gemocht zu werden und sich cool zu kleiden – und erst im Nachhinein wird einem klar, wie unwichtig das ist.“

Ed Sheeran

Ed Sheeran

Mit seiner hellen Haut und seinen roten Haaren hatte es Ed nicht leicht in der Schule. Dass er dann auch noch eine Hornbrille trug und gestottert hat, machte die Sache nicht besser. In einem Interview sagte er: Ich habe jeden Tag geweint.“ Er habe „etwas Merkwürdiges“ an sich gehabt, das sich als Musiker aber als etwas Großartiges herausstellen sollte. „Als ich angefangen habe, Musik zu spielen, hieß es auf meinen Gigs: ‘Oh, da ist der rothaarige Typ mit der kleinen Gitarre’, und so erinnerte man sich an mich.“ So verschaffte ihm sein Aussehen Wiedererkennungswert. Und das ist es, was der Sänger Jugendlichen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden, mitgeben möchte: „Es ist super, merkwürdig zu sein.“

Paul Gbegbaje

Paul Gbegbaje

Der Finalist bei Britains Got Talent 2011 wurde in seiner Schulzeit gemobbt, weil er in der Pause anstatt dem Playboy die Bibel las. Seine Mitschüler beschimpften ihn deswegen als „Jesus-Freak“. Sein Glaube unterschied ihn von den anderen und hat ihn daher zur Zielscheibe gemacht. „Ich habe nicht geflucht, nicht getrunken, nicht geraucht und nicht geschwänzt.“ Aber heute haben ihm einige seiner Mobber zu seiner Karriere und seinem Erfolg gratuliert. Paul sagt dazu: „Die Leute haben meine Leidenschaft nicht verstanden und fanden es seltsam. Aber heute bin ich froh, dass ich mir selbst treu geblieben bin.“ Aus dieser schwierigen Zeit ist er stärker hervorgegangen. „Es hat mich einfach stärker gemacht und ich glaube, dass macht mich zu einem größeren Zeugen, und einem stärkeren Zeugen.“

Lady Gaga

Lady Gaga

Der Popstar wurde in der Schule wegen ihrer großen Nase, den hervorstehenden Zähnen und ihrem außergewöhnlichen Modegeschmack gemobbt und wurde sogar in den Mülleimer geschmissen! Dadurch entwickelte sie Minderwertigkeitskomplexe und Selbstzweifel, was sie in eine Depression stürzte. Heute weiß sie: „Gemobbt zu werden hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, auf andere zu achten, denn Mobbing ist ein Problem, das gelöst werden kann.“ Um Mobbing entgegenzuwirken, hat sie die „Born This Way“ Foundation gegründet, die sich zum Ziel gesetzt hat, Jugendlichen in dieser schwierigen Situation zu helfen und zu ermutigen.

Mobbing – was tun?

Mobbing ist ein Problem der Gruppe. Denn im Allgemeinen richtet sich das Mobbing gegen eine Person, die die Werte der Gruppe nicht teilt. Das kann den Kleidungsstil genauso betreffen wie eine bestimmte Einstellung.

Deshalb geht Mobbing auch immer alle an: Eine Situation wo sich viele gegen einen richten, kann nur entstehen, wenn viele dabei zusehen.

Als Betroffener:

  • Sprich mit jemandem! Opfer trauen sich oft nicht mit jemandem zu reden, aber nur so kann geholfen werden. Gibt es einen Mitschüler, dem du vertraust? Oder einen Lehrer? Sprich auch mit deinen Eltern.
  • Gib dir nicht selbst die Schuld! Du hast das Recht, zu sein und so zu sein, wie du für richtig hältst.
  • Mobbe nicht zurück: Mobber sind meist entweder selbst gemobbt worden oder haben ein geringes Selbstwertgefühl und wollen daher andere bloßstellen und runtermachen. Versuche hingegen im Vorhinein zu überlegen, wie du einem nächsten Angriff begegnen oder was du sagen kannst.

Als Täter:

  • Mobbing ist kein Spaß! Einmal ein Spaß unter Freunden ist sicher kein Problem. Aber wenn du bemerkst, dass du immer wieder dieselben „Späße“ bei einer Person machst, dann ist das nicht mehr lustig.
  • Wo machst du manchmal andere runter, anstatt sie aufzubauen?

Als Außenstehender:

  • Als Mitschüler hat man oft Angst, selbst zum Opfer zu werden, wenn man einschreitet. Wenn man sich aber zu einer Gruppe zusammenschließt, kann man sich gegen die Mobber stellen.
  • Du kannst ein Gespräch unter vier Augen mit dem Betroffenen suchen und ihm zeigen, dass du ihn siehst und verstehst.
  • Mach nicht mit.
  • Sprich mit einem Verantwortlichen, dem du vertraust.
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