Sie schlafen auf Pappkartons, vor sich einen alten Kaffeebecher, darin ein paar einsame Münzen. Oft laufe ich an Obdachlosen vorbei, aber außer mit ein bisschen Kleingeld kümmere ich mich nicht weiter um sie. Nicht aber Mutter Teresa. Mit einer unglaublichen Liebe, Demut und Freude hat sie sich um jeden gekümmert, der ihre Hilfe brauchte. Sie hat sich dabei nicht vom Äußeren abstoßen lassen, sondern hat in jedem nur das Herz gesehen und hat jedem die gleiche Wertschätzung entgegengebracht. Diese Frau ist für mich wirklich beeindruckend. Oberflächlich betrachtet nur eine kleine unscheinbare Ordensschwester im weiß-blauen Sari, die aber Unglaubliches bewirkt hat.

Text und Grafik: Theresa Osterkorn

Ab nach Indien

Mit 12 Jahren hört Mutter Teresa, damals noch Agnes Bojaxhiu, eine Predigt von Jesuiten in ihrer Pfarre, die in Indien leben. Von da an hat sie den Wunsch, nach Indien zu gehen. Als sie gerade einmal 18 Jahre ist, tritt sie in den Orden der Loreto- Schwestern ein, um mit ihnen in die Mission nach Kalkutta zu gehen. 20 Jahre später entschließt sie sich, ihr Leben nun ganz den Armen zu widmen, selbst in Armut zu leben und nur von Gottes Vorsehung zu leben. Mit nur einem Koffer und dem Einverständnis des Papstes verlässt sie ihr Kloster, um ganz für die Armen da zu sein, und gründet wenig später den Orden der „Missionarinnen der Nächstenliebe“.

Ein LKW vom Himmel

Eines Tages, die Schwestern verteilen mittlerweile schon Essen an tausende Menschen in Kalkutta, werden die Nahrungsmittel knapp. Gerade als die Schwestern den Armen mitteilen wollen, dass es am Wochenende keine Essensausgabe geben wird, hält Mutter Teresa sie davon ab und zieht sich in die Kapelle zurück, um zu beten. Am nächsten Morgen steht dann tatsächlich ein LKW voller Lebensmittel vor der Tür! Aus irgendeinem Grund hat die Regierung die Schulen geschlossen, und jemand hat das für die Schüler vorgesehene Essen an die Schwestern umgeleitet. Krass, oder?

„Ihr habt mir zu essen gegeben“

Mutter Teresa sieht Jesus im Ärmsten der Armen. Für sie ist Jesus in den Bedürftigen genauso real wie in der Eucharistie. Den Kindern erklärt sie den Kern des Evangeliums, indem sie die Hand in die Höhe hält und für jedes Wort einen Finger schüttelt: „DAS-HABT-IHR-MIR-GETAN!“ Ihre Fröhlichkeit und ihren Humor verliert sie nicht, egal in welcher Lage sie sich befindet. Kurz vor ihrem Tod wird sie ins Krankenhaus eingeliefert und an ein EKG angeschlossen. Sie fragte eine Schwester: „Was tun all die Kabel hier? Ist es schon Weihnachten, dass ich ausschaue wie ein Christbaum?“

Remember:

Immer, wenn man sich einredet: „Was kann ich schon groß verändern?“, würde Mutter Teresa sagen: „Was wir tun ist nur ein Tropfen in einem Ozean. Aber ohne unsere Arbeit wäre der Ozean um diesen Tropfen ärmer.“

 

Mutter Teresas „Business-Card“

Die Frucht des Gebets ist der Glaube.
Die Frucht des Glaubens ist die Liebe.
Die Frucht der Liebe ist der Dienst.
Die Frucht des Dienstes ist der Friede.