Text: Veronika Stocker, Bild: Theresa Osterkorn

Wie oft wünschen wir uns, dass Gott einfach erscheinen würde? Da wäre doch alles viel einfacher, wir würden glauben, Gott sagt uns genau, was wir tun sollen und alles wäre super. Doch Gotteserscheinungen sind, wie Schwester Faustyna uns zeigt, nicht immer einfach. Denn viele haben ihr nicht geglaubt, sie als Lügnerin bezeichnet, sogar in ihrer eigenen Ordensgemeinschaft. Aber umso mehr hat sie der Barmherzigkeit Gottes immer mehr Raum gegeben.

Begegnung mit Jesus

Schon als kleines Kind spürte Faustyna die Berufung zur Schwester, ihre Eltern aber lehnten diesen Wunsch ab. Daraufhin versuchte sie ihre Sehnsucht zu verdrängen und führte ein normales, weltliches Leben. Eines Tages, als sie bei einer Tanzveranstaltung war, sah sie den leidenden Jesus der sie fragte, wie lange sie ihn noch enttäuschen wolle. Ganz bestürzt, verlässt Faustyna das Event und geht in eine Kirche. Sie bittet Gott, dass er ihr zeigt, was sie tun soll. Er sagte ihr, dass sie nach Warschau gehen und dort in ein Kloster eintreten soll. Gesagt, getan. Die 20-jährige Faustyna macht sich also auf und klopfte an sämtlichen Klostertüren und wird von allen abgewiesen, bis sie zur Kongregation der Muttergottes von der Barmherzigkeit kommt, wo sie schließlich aufgenommen wurde.

Bild des barmherzigen Jesus

Jesus erschien ihr immer wieder und eines Abends beauftragt er sie, ein Bild anfertigen zu lassen, wie sie ihn gerade sieht: im weißen Gewand, eine Hand zum Segen erhoben und die andere ist auf der Öffnung seiner Brust, von wo ein weißer und roter Strahl hervorgehen. Das Bild soll die Aufschrift „Jesus ich vertraue auf dich“ haben. Heute ist das Bild auf der ganzen Welt verbreitet und hat viele Menschen motiviert, sich Gott neu anzuvertrauen.

Wunder am Sterbebett

Als eine Krankenschwester bei ihrem Berufspraktikum in einen Krankensaal kam, lag da ein Patient im Sterben. Sein Zustand war ernst. Er atmete nur sehr schwach. Die Frau war zuvor noch nie bei einem Sterbenden anwesend gewesen und überlegte, was sie tun sollte. Sie dachte an den Rosenkranz, der hätte aber zu lange gedauert, deswegen entschloss sie sich, den Barmherzigkeitsrosenkranz von Schwester Faustyna zu beten. Während ihre Kolleginnen sich unterhielten, betete sie. Als sie die letzten Worte sagte, wurde das Atmen des Patienten ruhiger, so wie er selbst. Das war so auffällig, dass sich sogar die übrigen im Raum wunderten und die Frau fragten, was passiert sei. Zuhause suchte die Frau nach Informationen über dieses Gebet und stieß auf folgendes Wort, was Jesus zu Schwester Faustyna gesagt hatte: „Wenn dieses Gebet bei Sterbenden gebetet wird, umfängt eine unergründliche Barmherzigkeit die Seele.“ Seitdem betet sie dieses Gebet oft bei Sterbenden und Kranken.

Remember

Wenn wir uns weit weg von Gott fühlen, sollten wir uns daran erinnern, dass Jesus mit offenen Armen auf uns wartet, egal in welchem Zustand wir uns befinden.

Schwester Faustyna “Business-Card”

Jesus, ich vertraue auf dich.