Mit 18 Jahren ist Simon Bailoni einer der jüngsten Mitglieder im österreichischen Nationalteam im Badminton. Eben erst mit 2 Bronze Medaillen bei der Staatsmeisterschaft in der Tasche trafen wir uns mit dem jungen Sportler und sprachen mit ihm über seine Leidenschaft für Badminton und – für Gott.

Interview Michi Cech

Du gehst eigentlich noch zur Schule, richtig?

Ja, eigentlich bin ich im BORG mit Sportschwerpunkt in Vorarlberg. Wohne aber derzeit in Wien wegen des Trainings. Ich hab das Vergnügen, dass ich nur für die Schularbeiten dort sein muss.

Wie bist du eigentlich zum Badminton gekommen? Das ist ja jetzt nicht so der klassische Sport, oder?

Es war so, dass mein früherer Schulkollege aus der Volksschule Badminton in einem Verein gespielt hat. Ich hab das eigentlich auch immer gern freizeitmäßig gespielt und so bin ich einmal mit ihm für ein Probetraining mitgegangen. Und hängengeblieben. Dann kam ich in den Vorarlberg Kader und schlussendlich eben in den österreichischen. Dadurch, dass ich in die Sportschule gewechselt bin, konnte ich auch am Vormittag trainieren. Und ja, jetzt bin ich im Nationalteam von den Erwachsenen und kann dadurch hauptsächlich international spielen. In drei Wochen geht es zum Beispiel nach Portugal.

Was fasziniert dich so prinzipiell an der Sportart?

Es ist so ein schneller Sport. Das wissen viele gar nicht. Der Ball kann bis zu 300, 400 km/h erreichen. Man muss sehr konzentriert und auch reaktiv sein. Übrigens zählt Badminton weltweit zu den zehn beliebtesten Sportarten, was man gar glauben würde. Bei uns ist es leider nicht so verbreitet, aber in Asien spielt das irgendwie jeder. Das ist da ein Volkssport wie bei uns das Schifahren.

Kannst du auch ein bisschen erklären, welche Disziplinen es gibt?

Es gibt fünf Disziplinen. Jeweils Einzel und Doppel für Herren und Damen. Und dann noch das Mixed Doppel. Ich fokussier mich auf Doppel und Mixed Doppel. Das heißt, ich spiel immer mit einem Partner oder einer Partnerin. Mir gefällt das einfach gut, nicht allein auf dem Platz zu stehen und sich kurz mit dem anderen auszutauschen.

Wie viel trainierst du so in der Woche?

Also, ich trainiere von Montag bis Freitag zweimal am Tag, außer Mittwoch, da ist der Nachmittag Regeneration. Wir haben Techniktraining, normales Ausdauertraining oder auch Krafttraining. Also das alles ein bisschen.

Und sonntags bist du auch immer wieder bei unserer HOPE Messe in der Votivkirche. Hat der Glaube immer schon eine Bedeutung für dich gehabt?

Ja, also bin schon immer am Sonntag in die Messe gegangen. Früher „gezwungen“ von den Eltern sozusagen. Dann war ich aber auch Ministrant und mit zwölf hab ich angefangen, sogar Orgel zu spielen. Irgendwie ist die Messe für mich etwas Schönes, etwas, wo ich Ruhe finde.

Und was bedeutet der Glaube an sich für dich?

Irgendwie gibt mir der Glaube Halt, bzw. zeigt mir einen Weg. Der Glaube hat eigentlich auf jede Frage eine Antwort. Vielleicht ist die manchmal nicht so angenehm auf den ersten Blick. Aber man muss halt bereit sein, sie anzunehmen.

Eine letzte Frage noch mal zum Sport. Was könnte uns als Couch Potatoes motivieren, rauszugehen und Sport zu machen?

Ich finde allein das Gefühl danach ist einfach toll. Dass man irgendwie so leicht erschöpft ist und man weiß, dass man was getan hat. Neben meinem Leistungssport gehe ich auch einfach gern joggen. Das beruhigt und ist auch gut für den Geist.