1. Wir sind überzeugt: Sex kann man mit Verantwortung leben.

Wir sagen: Sex gehört nur in die Ehe, weil Sex im tiefsten das ausdrückt, was die Ehe ist. Nämlich, ein Mann und eine Frau versprechen sich Treue und wollen eine Familie gründen. Und in der Ehe stellt sich die Frage nach Geschlechtskrankheiten eigentlich nicht. Die Kirche sagt übrigens nicht: Schlaf mit verschiedenen Personen und verwende keine Verhütungsmittel. Sondern: Heb dir Sex für die Ehe auf! Verhütung hingegen fördert die Mentalität, dass Sex eigentlich nichts mit Babys zu tun hat. So, also ob essen eigentlich nichts mit Ernährung zu tun hätte

2. Soll man dann jedes Mal ein Baby bekommen?

Ein Baby in die Welt zu setzen, hat immer etwas mit Verantwortung zu tun und als Eltern muss man gut überlegen, was gerade dran ist. Die Natur – oder wir würden sagen, Gott – hat es so eingerichtet, dass die Möglichkeit, ein Kind zu bekommen, durch den Zyklus der Frau auf wenige Tage im Monat beschränkt ist. Heute kann man durch die Methode der Natürlichen Empfängnisregelung (NER) sehr genau diese Tage bestimmen. Gibt es echte Gründe, gerade kein Baby zu bekommen, verzichtet man in diesen Tagen auf Sex.

3. Was ist dann der Unterschied zwischen NER und Verhütung?

Im einen Fall respektiert man die eigene Fruchtbarkeit, denn gerade weil man in den bestimmten Tagen auf Sex verzichtet, verstärkt das das Bewusstsein und die Haltung, dass ich meine Fruchtbarkeit wertschätze und so annehme, wie sie ist. Im anderen Fall schalte ich die Fruchtbarkeit künstlich aus und sag damit, dass mich selbst und auch meinen Partner in seiner Fruchtbarkeit nicht annehmen will. Das ist ein riesen Unterschied, was sich letztlich total auf die Beziehung auswirkt.

4. Der andere wird zu einer Sache, die man benutzt

Wenn man die grundlegendste Bedeutung von Sex – die Fähigkeit zur Fruchtbarkeit – rausnimmt, dann fällt auch eine wesentliche Voraussetzung der Liebe raus, nämlich den andern so anzunehmen, wie er ist. Ob man es will oder nicht, was übrig bleibt, ist, dass der andere zu einer Sache wird, die ich für meine eigene Lust benutze. Und noch was kommt dazu. Nehm ich die Fruchtbarkeit raus, dann verlier ich die Bedeutung, was es heißt, Mann oder Frau zu sein. Wie viele Menschen haben heute mit ihrer sexuellen Identität zu kämpfen. Aber wenn wir die grundlegende Bedeutung von Sex rausnehmen, dann ist klar, dass wir auch die Bedeutung von unserer sexuellen Identität verlieren.

5. Blick von oben

Für uns als gläubige Menschen ist Sex etwas Heiliges, weil es hier zu einer Begegnung mit Gott kommt. Zumindest sollte es das. Die Ehe ist ja eines der sieben Sakramente und die geschlechtliche Vereinigung ist der tiefste Ausdruck dieses Sakraments. Die Sakramente sind Zeichen, in denen Gott sichtbar und wirksam wird. In der Ehe wird Gott wirksam, indem er Verbundenheit schenkt. Aber eine Haltung der Verhütung drückt eine Trennung aus. Wir trennen die Fruchtbarkeit von Sex. Sex von der Liebe. Und damit Sex von Gott. Verhütung macht Sex sozusagen zu einem „Anti-Sakrament“. Die gute Nachricht ist, dass Gott uns niemals verurteilt, sondern vor allem einlädt, mit ihm neu zu beginnen.